Heilen mit Wasser - Waschungen

Eva Marbach
Projekt
  
Waschungen sind eine besonders milde Form der Wasseranwendungen.

Sie eignen sich auch für Bettlägrige, Schwäche, Alte und Babies.

Aber natürlich kann man auch als gesunder Erwachsener Kneipp'sche Waschungen nutzen, wenn einem die anderen Wasseranwendungen zu heftig sind.

Waschungen können im Bett liegend durchgeführt werden oder auch im Sitzen oder Stehen, je nach Befinden desjenigen, der gewaschen wird.

Kneipp'sche Waschungen werden meistens mit kaltem Wasser durchgeführt. Sie sollen eine Wärmereaktion des Körpers hervorrufen und ihn aktivieren.

Durchführung der Waschung

Wichtig ist, dass die Haut bei einer Waschung gleichmässig befeuchtet wird. Jede zu waschende Hautstelle wird 3 bis 4 mal mit dem nassen Waschlappen überstrichen.

Vor der Waschung sollte der Körper unbedingt warm sein. Auf kalter Haut oder am fröstelnden Menschen sollte man nie eine Waschung durchführen.

Der Waschvorgang sollte zügig durchgeführt werden, ohne Pausen und Zögern. Nach spätestens zwei Minuten sollte eine Waschung fertig sein.

Nach der Waschung sollte man den Körper nicht abtrocknen. Die körpereigene Wärme soll die Haut trocknen, was meist innerhalb weniger Minuten geschieht.

Statt abtrocknen sollte man den Gewaschenen schnell wieder anziehen oder im Bett zudecken.

Wenn der Gewaschene sich nicht ins Bett legt, sollte er sich eine Weile locker bewegen, um möglichst bald ganz warm zu werden.

Ganzwaschung

Die Ganzwaschung ist die intensivste Form der Waschungen.

Sie umfasst den ganzen Körper ausser dem Kopf.

Der Körper wird in einem Zug von oben bis unten gewaschen.

Die Ganzwaschung stärkt die natürliche Körperwärme, sie belebt und entspannt gleichzeitig. Der Stoffwechsel wird angeregt, Giftstoffe auszuleiten.

Man kann die Ganzwaschung auch zur Unterstützung der Heilung von zahlreichen Krankheiten einsetzen, weil der Körper und das Wohlbefinden gestärkt werden.

Oberkörperwaschung

Bei der Oberkörperwaschung wird der Oberkörper bis zur Hüfte gewaschen.

Die Oberkörperwaschung fördert die Durchblutung des Brustkorbs und der Atemorgane. Auch das Herz wird gestärkt.

Man kann Oberkörperwaschungen bei Erkältungen, Grippe und Bronchitis anwenden.

Unterkörperwaschung

Bei der Unterkörperwaschung wird der Körper von den Füssen bis zur Hüfte gewaschen.

Die Unterkörperwaschung fördert die Durchblutung der Beine und des Unterleibs.

Sie hilft gegen kalte Füsse, Venenschwäche und Krampfadern.

Auch gegen Verdauungsschwäche und Schlaflosigkeit kann man eine Unterkörperwaschung anwenden.

Leibwaschung

Bei der Leibwaschung wird der Leib (Hüfte bis Schultern) kreisförmig im Uhrzeigersinn gewaschen.

Dabei wäscht man bis zu 30 mal im Kreis, rechts unten beginnend.

Die Leibwaschung wirkt beruhigend und fördert das Einschlafen.

Ausserdem hilft sie gegen Blähungen und Verstopfung.