Heilen mit Wasser - Wickelzusätze

Eva Marbach
Projekt
  
Viele Wickel und Umschläge können durch Zusätze in ihrer Wirkung intensiviert werden.

Kräuter-Kompressen

Bei Kräuter-Kompressen werden die Innentücher in heisse oder kalte Kräutertees getaucht, um zusätzlich zur Wasserwirkung auch die spezielle Kräuterwirkung zu nutzen.

Im Prinzip kann man alle Kräuter verwenden, die für die äusserliche Anwendung geeignet ist.

Hier nur einige wenige Beispiele:

  • Kamille: Entzündungshemmend, Wundheilung, Krampflösend
  • Ringelblume: Entzündungshemmend, Wundheilung, Krampflösend
  • Arnika: Entzündungshemmend, Wundheilung
  • Ackerschachtelhalm: Entzündungshemmend, Wundheilung, Juckreizlindernd
  • Heublumen: Entzündungshemmend, Krampflösend, Durchblutungsfördernd
  • Lavendel: Beruhigend, Entzündungshemmend, Krampflösend
  • Thymian: Entzündungshemmend, Wundheilung, Krampflösend, Befreit den Atem
  • Minze: Krampflösend, Befreit den Atem
  • Fichtennadel: Krampflösend, Befreit den Atem
  • Melisse: Beruhigend, Krampflösend
  • Rosmarin: Belebend
Alternativ zum Kräutertee kann man auch Kräutertinkturen in Wasser tropfen.

Kräuter-Säckchen

Kräutersäckchen sind trockene Anwendungen.

Sie wirken vor allem mittels der ätherischen Öle, die in den Kräutern enthalten sind.

  • Für ein Kräutersäckchen wickelt man getrocknete Kräuter in ein dünnes Tuch, sodass ein dünnes Päckchen entsteht.
  • Dieses Tuch wärmt man zwischen zwei Wärmflaschen auf.
  • Dann legt man das warme Kräuterpäckchen auf die zu behandelnde Körper-Stelle.
  • Dort fixiert man es mit Tuchstreifen oder anderen Mitteln, die zu der jeweiligen Körperstelle passen.
  • Das Kräutersäckchen lässt man einwirken solange es warm ist.
  • Dann wird es entweder entfernt oder durch ein frisch erwärmtes Käutersäckchen ausgewechselt.
  • Abgekühlte Kräutersäckchen kann man wiederverwenden, solange sie nach dem Erwärmen duften.
Besonders beliebte Kräuter für Kräutersäckchen sind Kamille und Lavendel.

Essig-Wickel

Mit Essig-Wickeln kann man die Wirkung von Wasserwickeln verstärken.

Für Essigwickel mischt man ein Drittel Essig mit Zweidritteln Wasser.

Quarkwickel

Bei Quarkwickeln, auch Topfenwickel genannt, wird Quark zur Verstärkung der Wickelwirkung eingesetzt.

Quark hat die Fähigkeit, überschüssige Wärme aus dem Körper zu ziehen, was man sich bei heissen Entzündungen zunutze macht.

Quarkwickel sind also zur unterstützenden Behandlung von Brustentzündungen, Gelenkentzündungen, Rippenfellentzündungen oder Venenentzündungen geeignet.

Bei Quarkwickeln wird eine fingerdicke, kalte Quarkschicht auf das Innentuch gestrichen.

Ansonsten wird der Quarkwickel wie andere kalte Wickel angewendet.

Lehmwickel

Lehm wirkt, als Wickel genutzt, entzündungshemmend und er zieht überschüssige Hitze aus dem Körper.

Daher kann man Lehmwickel ähnlich einsetzen wie Quarkwickel, also bei entzündlichen Erkrankungen.

Wichtig ist, dass der Lehm keimfrei ist, man braucht also Lehm aus der Apotheke oder aus anderen zuverlässigen Quellen.

Der Lehm, der häufig als Pulver angeboten wird, wird mit meist kaltem Wasser zu einer weichen Paste angerührt.

Der angerührte Lehm wird fingerdick auf das Innentuch des Wickels oder direkt auf die Haut aufgetragen.

Ansonsten wird der Lehmwickel wie andere kalte Wickel angewendet.

Kohlwickel

Kohlblätter wirken stark entzündungshemmend.

Sie haben eine Wirkung auf die Haut und auf die darunterliegenden Organe.

Für einen Kohlwickel werden Kohlblätter mit einer Kuchenrolle solange gewalzt, bis sie weich sind.

Dann werden die Kohlblätter auf die Haut aufgelegt und zusätzlich mit Tüchern umwickelt.

Kartoffelwickel

Gekochte und zerdrückte Pellkartoffeln unterstützen die Wirkung warmer Wickel.

Sie wirken durchblutungsfördernd und erwärmend.

Daher kann man sie überall einsetzen, wo besonders viel Wärme und Entspannung erwünscht sind.

Die gekochten Kartoffeln werden in das Innentuch eines Wickels gepackt und zerdrückt.

Dann wird der Wickel angelegt, wie andere warme Wickel, mit Zwischentuch und Aussentuch.

Zwiebelsäckchen

Zwiebelsäckchen wirken entzündungshemmend.

Sie werden vor allem bei Ohrenentzündungen oder Furunkeln gerne angewendet.

  • Für ein Zwiebelsäckchen schneidet man eine Zwiebel in möglichst kleine Würfel.
  • Dann wickelt man sie in ein dünnes Tuch.
  • Das Zwiebelpäckchen wärmt man dann zwischen Wärmflaschen, auf der Heizung oder auf einem Topfdeckel liegend etwas auf.
  • Sobald das Zwiebelpäckchen angenehm warm ist, bindet man es mit einem schmalen Tuch fest, sodass es auf der zu behandelnden Stelle gut anliegt.
  • Am besten legt man sich dann mit dem Säckchen auf eine Wärmflasche, um die Wärmewirkung zu unterstützen.
  • Das Zwiebelsäckchen lässt man möglichst lange einwirken, sogar über Nacht ist möglich.

Senfpflaster

Senf wirkt reizend auf die Haut und dadurch auch stark durchblutungsfördernd.

Mit Senfauflagen kann man die Wärmewirkung warmer Wickel noch erheblich steigern.

Die sogenannten Senfpflaster werden gerne bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.

Man muss jedoch die Hautreizung berücksichtigen, die nicht von jedem gut vertragen wird.

Senfpflaster gibt es entweder schon fertig vorbereitet in der Apotheke, was die sicherste Anwendung von Senfpflastern darstellt.

Man kann auch Senfmehl mit warmem Wasser (45°-50°C) aufgiessen, einige Minuten ziehen lassen und damit ein Kompressentuch tränken. Das Senfmehl sollte möglichst frisch gemahlen sein.

Bevor man das mit Senfwasser getränkte Tuch auf die Haut legt, sollte die Haut mit einer Fettsalbe gut eingefettet werden, um der reizenden Wirkung möglichst gut standhalten zu können.

Eine Senfkompresse sollte nur etwa 5-20 Minuten angewendet werden, damit die Haut nicht zu stark gereizt wird.

Nach der Anwendung wäscht man die Senfreste auf dem Körper mit warmem Wasser sorgfältig ab.